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Zaberfeld für biologische Vielfalt | 10.01.2023 – 22.01.2023
Glücksbringer, Heilpflanze und Schädling zugleich
Worüber viele nichts wissen, sind die zahlreichen Heilkräfte der Pflanze. Aber Vorsicht – nur die Blätter und Triebe haben eine heilende Wirkung, die weißen Beeren hingegen sind für den Menschen giftig. Die Wunderpflanze Mistel hilft gegen Krebs, Bluthochdruck, Herz- und Kreislaufprobleme, rheumatischen Beschwerden sowie bei Verdauungs- und Stoffwechselstörungen. Früher wurde die Pflanze sogar verehrt und als heilig angesehen. Auch die Beeren der Mistel haben eine Funktion, denn sie dienen angepassten Vogelarten als Nahrung im Winter. Eine häufig, irrtümliche Meinung ist, dass die Mistel unter Naturschutz steht. Für den privaten Gebrauch ist es erlaubt, Misteln in geringer Menge abzuschneiden. Für den gewerblichen Vertrieb hingegen dürfen sie, wie alle Wildpflanzen, nicht geerntet werden.
Botanisch gesehen ist die Pflanze ein Halbschmarotzer. Das heißt, die Mistel wurzelt nicht am Boden, sondern entzieht dem Baum auf dem sie wächst Wasser und die darin enthaltenen Mineralien. Photosynthese betreibt die Mistel über die immergrünen Blätter selbst.
Das problematische ist, dass bei starkem Mistel befallen der Wirtsbaum starke Schäden erleidet. Einzelne Äste oder sogar der ganze Baum können absterben. Besonders intensiv ist die Verarbeitung der Mistel zurzeit in den Streuobstwiesen, da sie häufig nicht mehr gepflegt werden können sie die Misteln rasch vermehren und bedrohen somit die artenreichen Streuobstwiesen.
Ein Artikel von Axel Dickmann