FDP Ortsverband Zabergäu (Archiv)

Auf Einladung des FDP-Landtagsabgeordneten Georg Heitlinger war Andreas Glück, der die baden-württembergischen Liberalen im Europäischen Parlament vertritt, zu Gast in Eppingen. Im vollbesetzten Nebenzimmer des Gasthauses zur Palme referierte Glück über das aktuelle Gesetzgebungsverfahren zur EU-Pflanzenschutzmittelverordnung. Hier sei aktuell vorgesehen, bis 2030 den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln um 50% zu reduzieren. In jeglichen Schutzgebieten, also auch in Landschaftsschutzgebieten, die 30% der Fläche in Deutschland ausmachen, solle der Einsatz komplett verboten werden. „Dies kommt einem Berufsverbot der Landwirte in diesen Gebieten gleich, was – wenn es nach der FDP geht – unbedingt verhindert werden muss“ so Glück. Die Grünen würden diesen zu strengen Vorschlag der Kommission sogar noch verschärfen wollen, dagegen gelte es jetzt vorzugehen. Vielmehr müsse differenzierter und bezogen auf einzelne Mittel über eine sinnvolle Reduzierung bzw. ein Verbot oder Ersatz gesprochen werden. In der anschließenden sehr angeregten Diskussion mit anwesenden Landwirten und weiteren Fachleuten aus Wissenschaft und Vermarktung ermutigte Glück diese, sich lautstärker als bislang für ihre Belange zu Wort zu melden und damit eine vernehmbare Gegenstimme zu dauerpräsenten NGOs (Nichtregierungsorganisationen) zu bilden. Dies erhöhe auch im aktuellen Verfahren die Chance, die Pflanzenschutzmittelverordnung vernünftig abzuändern. „Denn“ so Glück abschließend „der Entwurf in seiner jetzigen Form wird der Landwirtschaft den Garaus machen.“

Georg Heitlinger - selbst Landwirt - dankte seinem Kollegen für dessen Einsatz und die Informationen aus Brüssel, nicht ohne ihn mit einem kleinen Präsent - bestehend aus verschiedenen Sorten von lokalen Palmbräubieren - zu verabschieden.