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Zaberfeld für biologische Vielfalt (Archiv)

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Zaberfeld für biologische Vielfalt | 25.04.2023 – 09.05.2023

Natur des Jahres - Giftpflanze des Jahres 2023: die Petersilie

Zunächst fragt sich jeder: wie kann man eine beliebte Nahrungs- und Würzpflanze zur Giftpflanze des Jahres erklären? Durch öffentliche Abstimmung erfolgt die Wahl durch den Botanischen Sondergarten in Hamburg-Wandsbek, der bereits 2022 die Kartoffel als Giftpflanze des Jahres wählte. Bei der Kartoffel sind alle grünen Teile giftig, bei der Petersilie ist nur in und nach der Blütezeit Vorsicht geboten. Der Verzehr der Blätter stellt sonst keine Gefahr dar, im Gegenteil, Petersilie enthält sehr viel Vitamin C!

Die Petersilie (Petroselinum crispum) gehört zur Familie der Doldenblütengewächse wie Dill, Fenchel, Kümmel, Liebstöckel, Sellerie, Giersch oder Möhren, die Pflanze ist zweijährig, erst im zweiten Jahr erscheinen die Blütenstiele mit unscheinbaren gelbgrünen kleinen Blüten. Ursprünglich stammt die Pflanze aus dem Mittelmeergebiet mit Marokko, Algerien und Tunesien, als Nutzpflanze kennen wir die Glatte und Krause Petersilie sowie die Verwendung der Wurzel. Vor allem die Früchte enthalten das Petersilienöl mit dem Wirkstoff Apiol, der auf die glatten Muskelfasern der Blase, des Darms und besonders des Uterus wirkt. Daher wurde das Öl häufig zu abortiven Zwecken verwendet, oft mit tödlichen Folgen. Viel Aberglaube und Sprichworte ranken um die Petersilie, es gibt sogar eine „Petersilienhochzeit“.

Wirklich stark giftig in allen Teilen ist die Hundspetersilie (Aethusa cynapium)!

Gehört zur gleichen Pflanzenfamilie und ist im Zabergäu und Stromberg-Gebiet zu finden!

Wächst auf nährstoffreichen lockeren Böden in Hausgärten, Acker- und Weideflächen, gerne an Kompostanlagen. Zum Glück gut von echter Petersilie zu unterscheiden: die formenreiche Art wird bis ein Meter groß, die Blätter glänzen auf der Unterseite und riechen beim Zerreiben unangenehm knoblauchartig und nach Mäuseharn, der Geschmack ist scharf und brennend! Das Weidevieh meidet deshalb die Pflanze. Die Art enthält sogar in geringer Menge das hochgiftige Schierlingsgift Coniin! Ein gutes Erkennungsmal sind auch die nach unten abstehenden Hüllblättchen an den Blütenständen (siehe Foto).

Krause Petersilie
Krause Petersilie
Hundspetersilie
Hundspetersilie