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Zaberfeld für biologische Vielfalt (Archiv)

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Zaberfeld für biologische Vielfalt | 27.06.2023 – 11.07.2023

Natur des Jahres 2023 - Baum des Jahres: die Moor-Birke

© lwf.bayern
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Der Baum des Jahres wurde von der Dr. Silvius Wodarz Stiftung als 35. Jahresbaum erwählt. Die meisten Menschen kennen die Birke sofort an der weit sichtbaren weißen glatten Rinde und an der lichten frischgrünen Baumkrone, ein Sinnbild des Frühlings! Es gibt aber zwei Birkenarten in Mitteleuropa- die Moor- und die Sand-Birke, zur Familie der Birkengewächse gehören auch die Hainbuche, Haselnuss und die Erlenarten. Die zwei Birkenarten sind nicht leicht zu unterscheiden, am ehesten durch die Form der Blätter – bei der Sandbirke (Betula pendula) lang zugespitzt, bei der Moor-Birke (Betula pubescens) mehr rundlich mit abgerundeten Seitenecken.

Ein Unterscheidungsmerkmal sind auch die dicht flaumig behaarten jungen Zweige der Moor-Birke mit wenig Harzdrüsen, bei der Sand-Birke sind diese kaum behaart und ohne Harzdrüsen.

Die glatte Borke bei der Moorbirke ist anfangs dunkel rötlich-braun gefärbt und wird erst später mit zunehmendem Alter hell bis grau-weiß.

Die Moor-Birke ist zudem mehr im Norden und in hohen Regionen verbreitet, vor allem in den Moorlandschaften, sie ist ein Symbol für die Erhaltung der ökologisch wertvollen Moore mit der wichtigen Funktion der Bindung von Kohlendioxid! Die letzte Fundmeldung aus natürlichem Vorkommen in unserer Region stammt von 1998 aus dem Sersheimer Moor, das durch seine reichhaltige Biodiversität bekannt ist. In der heutigen Kulturlandschaft findet man die Sand-Birke recht häufig als Straßen-, Park- oder Gartenbaum, jeder kennt den Baum zum Ausschmücken an kirchlichen Festtagen wie Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam, auch der Maibaum ist mancherorts eine Birke. Ebenso zum Richtfest auf einem Dachstuhl. Die Moor-Birke ist dagegen bei uns ein relativ seltener Waldbaum auf feuchten Standorten. In Moor-Birkenwäldern herrscht eine reichhaltige Biodiversität: es gibt dort zahlreiche Arten von Käfer., Zikaden, Wanzen, Wespen und Schmetterlingen, auch einige Pilzarten wie der Birkenporling leben dort mit den Birken in Symbiose. Das macht deutlich, das nicht erst seit der letzten Eiszeit mit diesen eine Co-Evolution gegeben war!

Die Moorbirke kann bis zu 120 Jahre alt und im Flachland bis 30 Meter hoch werden. In der Nähe der Baumgrenze wächst sie als niedriger Strauch.

Das Birkenholz ist fast weiß und ohne Maserung, eignet sich gut für den Möbelbau im Innenbereich. Alle Birken liefern ein beliebtes Brennholz. Birkenblätter werden seit jeher in der Volksmedizin verwendet, der Tee wirkt

Wasser- und salzausscheidend bei Nieren und Harnbeschwerden, auch bei Gicht und Rheuma. Haarwasser mit Birkenblätter-Extrakt soll gegen Haarausfall und Schuppenbildung wirken. Ein Extrakt aus der Rinde wird als Birkenpech schon seit der Steinzeit als Klebstoff verwendet, wird heute erforscht. Auch in der modernen Forstwirtschaft werden die Birken gerne als Vorwald auf größeren Kahlflächen ausgebracht, sie bieten den nachfolgenden Baumarten Schutz gegen Frost und Wind. V.D.

© lwf.bayern
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