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Zaberfeld für biologische Vielfalt (Archiv)

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Zaberfeld für biologische Vielfalt | 11.07.2023 – 25.07.2023

Natur des Jahres 2023

Lurch des Jahres 2023: Der Kleine Wasserfrosch

© LWF
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Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DHGT) hat den Kleinen Wasser-oder Teichfrosch (Rana lessonae) zum Lurch des Jahres 2023 gekürt, eine noch als nicht gefährdet eingestufte Lurch Art. Von 31 in BW vorkommenden Amphibien- und Reptilienarten sind 18 Arten gefährdet! Nach der FFH-Richtlinie ist die Art aber „streng geschützt“ und darf nicht gefangen, verletzt oder getötet werden.

Es ist die kleinste Wasserfrosch-Art, meist grasgrün gefärbt, es gibt aber auch blaugrün oder braun gefärbte Exemplare, Weibchen werden bis 7,5cm groß, die Männchen sind bis 6,5cm deutlich kleiner. Auf dem Rücken verlaufen deutlich ausgeprägte Drüsenleisten, außerdem befinden sich dort kleine braune bis schwarze Flecken, die auf den Oberschenkeln noch stärker ausgeprägt sind, so dass sich dort eine Marmorierung ergibt. Wasserfrösche werden auch generell als Grünfrösche bezeichnet.

Der Lebensraum besteht aus eher kleinen und nährstoffarmen Gewässern wie Graben, Tümpel bis Wald-Moorweihern mit viel Vegetation, zur Nahrungssuche begeben sich die Wasserfrösche auch weit über Land, auf dem sie in Verstecken überwintern, dies selten auch unter Wasser. Der kleine Wasserfrosch ist in Europa weit verbreitet, im Süden bis zur Po-Ebene, selbst im äußersten Süden Englands gibt es kleine Vorkommen. In den Küstenregionen und in Teilen des Südwestens z.B. im Schwarzwald fehlt die Art. In unserer Region Stromberg-

Zabergäu gibt es Fundmeldungen, erst kürzlich gab es einen Fund im Wald nahe Zaberfeld! Im hinteren Bereich der Ehmetsklinge war vor den trockenen letzten Jahren immer Froschgequake zu hören! Beobachtungen oder Funde kann man im NABU-Naturgucker melden! Die Paarungszeit beginnt erst nach den Frühlaichern wie Grasfrosch oder Springfrosch, bis in den Juli findet man die kleinen Laichballen! Ein Weibchen setzt in mehreren Portionen 500 bis 3000 Eier ab.

Froschgequake kann von April bis Juli vor allem nachts sehr laut sein, für Besitzer eines Gartenteiches gibt es deswegen oft Streit mit Nachbarn. Da die Tiere aber auch im Garten unter strengem Naturschutz stehen, ist eine Umsiedlung nur nach Rücksprache mit der zuständigen Naturschutzbehörde zulässig! Wird eine Lautstärke von 55 Dezibel überschritten, gilt das Quaken als Lärmbelästigung und nach Begutachtung sind Maßnahmen möglich. Am lautesten sind Teichfrosch und Laubfrosch (über 60 Dezibel)! Im ländlichen Bereich muss dies meist geduldet werden! Zudem sind die Frösche durchaus im

Naturgarten nützlich und vertilgen Schädlinge wie Schnecken, Würmer und lästige Insekten. Die größte Gefahr droht den Amphibien jedoch durch die immer noch fortschreitende Zerstörung der Lebensräume wie Trockenlegung und Auffüllung von Feuchtgebieten oder Wasserstellen, immer wertvoller werden deswegen die kleinen Tümpel in Waldgebieten wie im Stromberg!

Text: V.D.

© LWF
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