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Zaberfeld für biologische Vielfalt (Archiv)

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Zaberfeld für biologische Vielfalt | 25.07.2023 – 31.07.2023

Natur des Jahres 2023

Insekt des Jahres 2023: Das Landkärtchen

Frühlingsform
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Sommerform
Sommerform

Das Kuratorium des Senckenberg Deutsches Entomologisches Instituts wählte den Tagfalter Araschnia levana zum Insekt des Jahres 2023 als Anzeiger für eine ökologisch intakte Kulturlandschaft. Der kleinste nicht besonders auffällige Tagfalter aus der Familie der Fleckenfalter hat eine Spannweite von drei bis vier Zentimeter und verblüfft durch seine zwei unterschiedlich gefärbten Generationen im Jahreslauf; lange Zeit hielten manche Biologen diese für zwei verschiedene Arten! In alten Betimmungsbüchern werden sie als Männchen und Weibchen dargestellt! Im Frühjahr sind die Schmetterlinge braunorange gefärbt, im Sommer sind sie schwarzbraun, Männchen und Weibchen kann man aber nicht unterscheiden! Die Gründe für diesen „Saison-Diphormismus“ sind bis heute nicht vollständig geklärt.

Welche Farbvariante aus den Puppen schlüpft, hängt von der Länge der Tageshelligkeit ab, soviel wissen wir immerhin. Die Flügelunterseite ist von zahlreichen unterschiedlich dicken Linien durchzogen, was zu dem Namen „Landkärtchen“ führte.
Welche Farbvariante aus den Puppen schlüpft, hängt von der Länge der Tageshelligkeit ab, soviel wissen wir immerhin. Die Flügelunterseite ist von zahlreichen unterschiedlich dicken Linien durchzogen, was zu dem Namen „Landkärtchen“ führte.

Die Falter sind zwar in Deutschland nicht gefährdet, aber auch nicht sehr häufig, in unserer Region eher selten. Lebensraum bieten abwechslungsreiche Landschaften mit Hecken, Gebüschen, blühende Wiesen und vor allem naturnahe Wald- und Gewässerränder, sonnige Waldwege mit einem breiten Saum an Blütenpflanzen sind beliebt. Für die Eiablage bevorzugt werden an feuchten Stellen wachsende Brennnesseln, die Eier werden auf der Blattunterseite in kurzen Schnüren, die wie umgedrehte Türmchen aussehen, befestigt.

Die schwarzen Raupen haben als einzige Brennessel-Raupe zwei Dornen am Kopf. Wer im eigenen Garten etwas für die Landkärtchen und andere Falter tun möchte, sollte an halbschattigen Standorten die Brennesseln stehen lassen, dort können sich die Raupen und Puppen ungestört entwickeln!

Im Sommer bieten Nahrung: Wiesenkerbel, Bärenklau, Engelwurz, wilde Möhre und andere weiße Doldenblütler, auch Kratzdistel, Wasserdost und Goldrute sind begehrt. Leider haben die trockenen Jahre dem Bestand sehr geschadet, der Garten als Lebensraum wird immer wichtiger!

Bilder: W.Schoen, Text: Volker Dühring