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Zaberfeld für biologische Vielfalt (Archiv)

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Zaberfeld für biologische Vielfalt | 14.11.2023 – 28.11.2023

Die Laubholzmistel – Ein Problem für unsere Streuobstwiesen

Misteln sind mittlerweile zu einem ernsthaften Problem für die Streuobstwiesen in unserer Region geworden, da sie ihre Wirtsbäume schwächen und vor Allem bei vermehrtem Befall auch nachhaltig schädigen. Entgegen der weit verbreiteten Auffassung unterliegen sie keinem besonderen Schutz und dürfen von den eigenen Bäumen ohne Weiteres heruntergeschnitten werden. Sie können dann auch gewinnbringend auf Weihnachtsmärkten verkauft werden.

Warum ist die Mistel ein Parasit?
Der Mistelsamen wird in einer Beere von Vögeln gefressen und bleibt mit dem Vogelkot an Bäumen kleben. Er keimt und schlägt seine Wurzeln durch Borke und Rinde der Wirtspflanze, um ihre Leitungsbahnen anzuzapfen. Die Mistel ist ein Halbschmarotzer: Sie betreibt zu einem geringen Teil zwar Photosynthese, kann damit jedoch nicht ihren gesamten Energiebedarf selbst decken. Neben Energie entzieht sie ihrem Wirt auch Wasser und Nährstoffe, was gerade in heißen und trockenen Sommern den ohnehin schon geschwächten Wirtspflanzen zum Verhängnis werden kann.

Was kann man gegen sie tun?
Bei gut gepflegten Obstbäumen mit einer lichten Krone ist es wahrscheinlicher, dass ein ausgeschiedener Mistelsamen auf den Boden fällt oder nur das Laub trifft und so gar nicht erst zu einem Problem für den Baum wird. Die beste Maßnahme zur Vorbeugung eines Mistelbefalls ist daher, die Bäume einer Streuobstwiese in einem gut gepflegten Zustand mit lichter Baumkrone zu halten.

Wenn der Baum bereits von Misteln befallen ist, ist es wichtig, diese möglichst frühzeitig und gründlich zu entfernen. Da die Mistel jedoch im Baum wurzelt und aus ihrer Wurzel erneut austreiben kann, müssen oft ganze Äste entfernt werden, um den Baum langfristig erhalten zu können. Je nach Größe und Alter der Mistel kann die Wurzel von der Eintrittsstelle der Mistel an ein bis zwei Meter in Richtung Stamm gehen. Die Wurzel der Mistel lässt sich im Ast jedoch gut durch die hellere Farbe erkennen und sollte nach Möglichkeit komplett entfernt werden.

Ist die komplette Entfernung der Mistel nicht möglich, da sie sich zu nahe am Stamm befindet, sollte der befallene Ast möglichst nah am Stamm abgenommen werden. Die aus der Wurzel erneut austreibende Mistel wird dann durch konsequentes Entfernen der grünen Pflanzenteile sukzessive geschwächt. So wird auch verhindert, dass Samen von dieser Mistel auf weitere Äste oder andere Bäume weiterverbreitet werden.