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Zaberfeld für biologische Vielfalt (Archiv)

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Zaberfeld für biologische Vielfalt | 22.11.2022 – 06.12.2022

Ackerwildkräuter in der Wildkräuterwelt

Bodenbearbeitung mit Hindernissen

Strukturvielfalt sorgt für Artenvielfalt im Garten. Deshalb ist auch ein kleiner „Schutzacker“ Teil der Wildkräuterwelt am Naturparkzentrum. Die kleine Fläche wird extensiv als Getreideacker bewirtschaftet und bietet als kleines Ackerwildkrautreservat Lebensraum für seltene Wildkräuter wie die Kornrade. Ackerwildkräuter sind an eine derartige extensive Bewirtschaftungsweise angepasst, die sich durch die geringe bis fehlende Verwendung von Düngemitteln, lückigen Bewuchs und das periodische Brachliegen der Flächen auszeichnet. Etwa ein Drittel der rund 300 noch in Deutschland vorkommenden Ackerwildkrautarten stehen heute auf der Roten Liste, intensive Landwirtschaft beschneidet ihren Lebensraum. Expertenschätzungen zufolge sind auch rund 90% der im Ökosystem ,,Acker” lebenden 1200 Tierarten analog zum Ackerwildkrautsterben ausgestorben oder erheblich dezimiert, wie zum Beispiel Rebhuhn, Wachtelkönig und Feldhamster.

Einige der seltenen Ackerwildkräuter blühen erst im Sommer zur Ernte und bilden danach auf der Stoppel reife Früchte aus. Wenn die Bodenbearbeitung erst im Herbst erfolgt, können sie noch aussamen. In der Wildkräuterwelt wird dies beachtet. Erst in der letzten Woche stand die Bodenbearbeitung mit der Fräse auf dem Arbeitsprogramm von Holger Anders vom Bauhof. Eine etwas frühere Bearbeitung der Stoppelbrache wäre ökologisch gesehen durchaus machbar gewesen. Allerdings bewachten die Hornissen in der Wildkräuterwelt aufmerksam das Umfeld ihres großen Nestes im alten Baumstamm. Und das Risiko eines aufgebrachten Hornissenvolkes, das sich an die Verfolgung des Bauhofmitarbeiters hinter der Fräse macht, sollte dann doch vermieden werden. Auch das gehört zur Biodiversität.