Naturparkinfo (Archiv)

Teil eines 6300 km langen Wanderwegs durch Europa

(Maulbronn/Oberderdingen) Mit 16 weiteren Zisterzienserlandschaften - „Cistercian landscapes“ - in Slowenien, Tschechien, Polen, Österreich und Deutschland ist die Klosterlandschaft Maulbronn/Stromberg auf dem Weg, zisterziensische Kulturlandschaften als „Cisterscapes“ europäisch zu vernetzen und hierfür mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet zu werden.

Teil dieses großartigen europäischen Projekts ist der „Weg der Zisterzienser“, der künftig auf drei Routen und insgesamt mehr als 6.000 Kilometern Länge Wanderern und Pilgern quer durch Ost- und Mitteleuropa (europäische) Gemeinschaft vermitteln und touristische Strahlkraft erzeugen soll. Zur feierlichen Eröffnung des „Wegs der Zisterzienser“ im Teilabschnitt „Klosterlandschaft Maulbronn/Stromberg“ am 20. und 21. Mai 2023 wurde von Naturparkmitarbeiterin und Projektkoordinatorin Amelie Baur gemeinsam mit den regionalen und nationalen Partnern ein bunter Strauß an Programmpunkten ausgearbeitet. Getreu dem zisterziensischen Wahlspruch: Porta patet, cor magis – die Tür steht offen, mehr noch das Herz!

Mit Gottesdienst, feierlicher Enthüllung eines Infoportals, kleinem Empfang und geführten Rundgängen durch Kloster Maulbronn und Umgebung wurde die Teilstrecke Maulbronn/Stromberg des neuen europäischen Fernwanderwegs "Weg der Zisterzienser" am Samstag mit Gästen aus der Region und aus den Partnerstätten des Cisterscapes-Projektes offiziell eröffnet. In ihren Ansprachen und Grußworten wiesen der langjährige Naturparkvorsitzender Andreas Felchle, Minister Peter Hauk MdL, der Landrat des federführenden Landkreises Bamberg, Johannes Kalb, und die erste Landesbeamte des Enzkreises, Dr. Hilde Neidhardt auf das prägende Wirken der Zisterzienser in der Region hin. Mit ihrem Erfolgsrezept von Vernetzung und Austausch und der Verbreitung ihres landeskulturellen Wissens könnten die Zisterzienser als die ersten Europäer und gelungenes Beispiel von Einheit in Vielfalt gelten, so Felchle. Minister Hauk stellte in den Fokus, dass Kulturlandschaften wie in den Naturparken wertschöpfend genutzt werden müssten. Der Minister wünschte dem neuen Wanderweg viele Besucher, die in der Besinnung auf das zisterziensische Leben und ihre Regeln auch heute noch einen Ausgleich als Mensch finden könnten. Johannes Kalb und Hilde Neidhardt betonten insbesondere die europäische Dimension des Projektes. Der Bamberger Landrat bedauerte, dass es erst eines Krieges in Europa bedurft habe, um den europäischen Gedanken wieder ins Bewusstsein zu bringen. In BM Felchle und der Stadt Maulbronn habe der Enzkreis bei Europaprojekten immer verlässliche Partner gefunden, betonte dagegen die Pforzheimer Landratsamts-Dezernentin. Felchle selbst wies darauf hin, dass der Naturpark in Sachen Bildung und Inwertsetzung der Landschaft bereits vielfältige Arbeit leiste, auch das Projekt „Cisterscapes“ sei europäische Bildungsarbeit in bestem Sinne. Vor diesem Hintergrund habe sich der Naturpark gemeinsam mit dem Enzkreis von Beginn an stark in das Projekt eingebracht und die Bewerbung um das europäische Kulturerbesiegel nach Kräften unterstützt. Felchle wünscht sich für das Cisterscapesprojekt auch nach dem Auslaufen der Projektförderung professionelle Strukturen, die die vorhandenen Aktivitäten und Netzwerke aufgreifen.

Mit einer Wanderung auf dem neuen Weg von Maulbronn zum Naturparkmarkt im Oberderdinger Amthof und dem Markt mit seinen mehr als 30 regionalen Beschickern – wenn man so möchte Erben des zisterziensischen Wirkens - fand das Programm zur Eröffnung des Wanderwegeabschnitts einen würdigen Abschluss. Bürgermeister Thomas Nowitzki und die neue Naturparkvorsitzende, Bürgermeisterin Diana Danner (Zaberfeld), begrüßten die Wandergruppe und die zahlreichen Besucher des 3. Oberderdinger Naturparkmarktes im Amthof. Dieser bot mit seiner ebenfalls zisterziensischen Vergangenheit und seinem Flair ein idealer Rahmen für dieses Wochenende auf den Spuren der Zisterzienser.

Weitere Infos zum Zisterzienserweg und zum Projekt „Cisterscapes – cistercian landscapes connecting europe“ sind nachzulesen unter www.cisterscapes.eu oder auch auf der Website des Naturparks.