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Zaberfeld für biologische Vielfalt (Archiv)

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Zaberfeld für biologische Vielfalt | 20.02.2024 – 05.03.2024

Natur des Jahres 2024

Wildbiene des Jahres: die Große Holzbiene

Bild: Hermann Stark
Bild: Hermann Stark

Die Große Blaue Holzbiene oder auch Violettflügelige Holzbiene ( Xylocopa violacea) ist unsere größte Wildbienenart, die Art gehört zu der Gattung der Holzbienen innerhalb der Familie der Echten Bienen (Apidae). Viele kennen die blauschwarzen Bienen aus dem Urlaub in südlichen Regionen am Mittelmeer, heute sind sie weit nach Norden verbreitet. In Deutschland wurden bereits drei Arten der Holzbienen gefunden, die blauschwarze Holzbiene ist mit ihren bläulich glänzenden Flügeln und schwarzer Körperbehaarung die häufigste und mit fast 3 cm auch die größte, die kleine Holzbiene (Xylopa iris) wird nur bis 16mm groß. Vorkommen nur vereinzelt im Elsass und am südlichen Oberrhein. Die dritte Art ist die südliche Holzbiene (Xylopa valga), erst seit 2009 bei uns nachgewiesen und der blauen Holzbiene sehr ähnlich. Die Holzbienen sind wärmeliebend und besiedeln gerne Streuobstwiesen mit altem Baumbestand oder auch naturnahe Gärten.

Die blaue Holzbiene war lange Zeit eine Seltenheit im Südwesten Deutschlands, heute keine Rarität mehr und durch den Klimawandel bis nach Südschweden und Baltikum gewandert. Nach der Überwinterung als fertiges Insekt sieht man die Weibchen bereits ab Februar auf der Suche nach geeigneten Plätzen zur Anlage von Brutröhren in altem Holz, im Frühjahr ist auch die Paarungszeit.

Die Männchen weisen einen braunroten Ring vor der etwas abgeknickten Fühlerspitze auf, sonst kaum von den Weibchen zu unterscheiden.

Die Entwicklungszeit vom Ei bis zum ausgewachsenen Tier beträgt ca. zehn Wochen. Als Solitärbiene leben die Tiere auch meist standorttreu.

Das laute Brummen im Flug ist zwar Respekt einflößend, aber diese Bienen zählen zu den „sanften Riesen“. Sind jedoch in der Lage zu stechen.

Bei der Blütensuche ist die Biene nicht wählerisch, bevorzugt werden aber pollenreiche Vertreter der Schmetterlings- und Lippenblütler. Im Garten kann man sie leicht durch blühenden Muskateller-Salbei anlocken, gut zu beobachten in der WildkräuterWelt am Naturpark-Zentrum, dort ist auch gleich geeignetes Alt- und Totholz zu finden! Gern besuchte Blüten sind Blauregen, Platterbsen, Natternkopf und Geißblatt.

Die üblichen Wildbienen-Hotels sind für die Holzbiene nicht geeignet, besser sind Blöcke oder Stämme aus hartem aber nicht morschen Altholz in sonniger Lage. Zum Schutz der Holzbienen ist der Erhalt von toten Holzstämmen als Lebensraum sehr wichtig, übertriebener Ordnungssinn in Gärten, Parks und Streuobstwiesen schadet nur. Altes, verwittertes Holz wie z.B. Fachwerk an Gebäuden kann mit Lasuren oder Lack geschützt werden.

Text: V. Dühring