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Sonstige Mitteilungen | 19.08.2025

AOK Baden-Württemberg informiert

Der Schmerz an der Ferse zieht den Boden unter den Füßen weg

2023 waren in Heilbronn 2.894 AOK-Versicherte wegen Fersensporn in Behandlung

Heilbronn. Die ersten Schritte nach dem Aufstehen am Morgen sind besonders unangenehm. Sie werden als brennend, bohrend oder stechend beschrieben. Etwa zehn Prozent der Deutschen leiden unter Fersensporn, Frauen eher als Männer. Die Therapie kann langwierig sein und erfordert in den meisten Fällen viel Geduld. Doch man kann selbst einiges tun, um die Schmerzen zu lindern.

Bei einem Fersensporn kann das Auftreten extrem schmerzhaft sein. Betroffene beschreiben dies so: "als wenn sich ein Nagel in die Hacke bohrt". Dieser Belastungsschmerz ist ein wesentliches Symptom für die Erkrankung. Im Jahr 2023 waren in Baden-Württemberg 67.890 AOK-Versicherte wegen solcher Beschwerden beim Arzt, im Landkreis Heilbronn waren es 2.051und im Stadtkreis Heilbronn 843. Landesweit sind die Behandlungszahlen von 2019 bis 2023 pro Jahr um 1,29 Prozent gestiegen, im Landkreis Heilbronn im gleichen Zeitraum um 0,88 Prozent und im Stadtkreis Heilbronn um 2,57 Prozent.

Dr. med. Ariane Chaudhuri, Ärztin bei der AOK-Baden-Württemberg: „Ein Fersensporn ist eine kleine, wenige Millimeter große, dornenförmige Verknöcherung an der Ferse. Diese kann entstehen, wenn der Körper versucht, einen gereizten Sehnenstrang an der Fußsohle zu reparieren.“ Der Fersensporn selbst verursache meist keine Schmerzen, aber die Entzündung der Sehnenplatte unter der Fußsohle könne brennende oder ziehende Schmerzen verursachen. Sie wird Plantarfasziitis genannt.

„Jeder kann selbst einiges ausprobieren, um die Beschwerden zu lindern. Beispielsweise bequeme Schuhe mit dämpfender Sohle tragen, die Fußsohle kühlen oder leicht massieren. Es ist wichtig, den Fuß zu schonen, um eine Überlastung und Verstärkung der Entzündung zu vermeiden,“ sagt Dr. Chaudhuri und fügt an: „Nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt können auch Schmerzmedikamente für begrenzte Zeit infrage kommen. Wenn eine relevante Fehlstellung des Fußes vorliegt, können zusätzlich orthopädische Einlagen verschrieben werden. Bei Menschen mit starkem Übergewicht wird empfohlen, das Gewicht zu reduzieren. Dehn- und Kräftigungsübungen werden empfohlen, wenn sich der Fuß etwas erholt hat.“

Früher ging man davon aus, dass der Fersensporn den Schmerz in der Ferse auslöse und deshalb entfernt werden müsse. Doch inzwischen wissen Forschende: Zu den Schmerzen kommt es durch eine entzündete Sehnenplatte, deshalb bringt eine OP oft keine Verbesserung. Die Basis der Therapie ist deshalb meist eine medikamentöse Behandlung, um die Schmerzen zu lindern und die Entzündung zu hemmen. Viele Jahre gehörten Kortison-Spritzen zur Standardtherapie. Heute werden sie zurückhaltend eingesetzt, denn das Kortison wirkt zwar entzündungshemmend, kann aber zu Stoffwechselveränderungen an der Sehne führen. Im schlimmsten Fall reißt die Sehne.

Hält der Schmerz trotz Behandlung über sechs Monate an, erstatten die Krankenkassen die sogenannte extrakorporale Stoßwellentherapie, die ergänzend zu den konventionellen Therapien helfen kann. Hierbei werden an der schmerzenden Stelle außerhalb des Körpers Druckwellen erzeugt, die den Selbstheilungsprozess des Körpers beschleunigen sollen.

Bei einem Fersensporn genügen in der Regel zwei bis drei Anwendungen mit der Stoßwellentherapie. Im Anschluss beginnt die weitere Rehabilitation in der Physiotherapie, bei der es auch darum geht, eine erneute Überbelastung der Plantarfaszie zu verhindern.

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