Beratungsgespräche mit Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften, themenorientierte Arbeiten mit Schülergruppen oder Klassen, Aktionen für die ganze Schule: Das Spektrum der Schulsozialarbeit an der Grundschule Zaberfeld ist breit. Vivian Ischner-Jans hat ihre Arbeit jetzt im Gemeinderat vorgestellt. Die Sozialpädagogin, angestellt bei der Diakonischen Jugendhilfe Region Heilbronn, ist seit 1. Februar 2021 für die Grundschulen Zaberfeld (50 Prozent, knapp 20 Wochenstunden) und Pfaffenhofen (25 Prozent) zuständig. Der Jahresbericht 2021/22, das erste volle Schuljahr von Ischner-Jans, bildete den Schwerpunkt der Präsentation. Insgesamt gab es demnach 90 Einzelfallberatungen in Zaberfeld. 26 Schülerinnen und Schüler trafen sich bis zu drei Mal mit der Sozialarbeiterin, in sieben Fällen waren es mehr als drei Termine. Ein Großteil der Gespräche drehte sich um Konflikte mit Mitschülern, um Unterrichtsstörungen und unsoziales Verhalten. Körperbetonte Spiele der Erstklässler in den Pausen führten öfter zu Verletzungen und waren das ganze Jahr ein Thema. Genauso musste die Situation auf den Toiletten (verstopfte Klos, verschmierte Spiegel, Pinkeln in Ecken) immer wieder angesprochen werden. Vereinzelt ging es in Gesprächen mit den Kindern aber auch um persönliche Probleme (Trennung der Eltern, die eigene Rolle in der Klasse, mangelndes Selbstvertrauen, Überforderung, Ängste). Die Themen der insgesamt 22 Beratungen von und mit Lehrkräften waren praktisch deckungsgleich mit den Schülerthemen. In den 27 Gesprächen, die mit Eltern geführt wurden, ging es vermehrt um fehlende Konzentrationsfähigkeit, Schwierigkeiten bei den Hausaufgaben, Alltagsstruktur und Ordnung. In der Arbeit mit Schulklassen stehen die Förderung sozialer Kompetenzen und der Konfliktfähigkeit sowie die Gewaltprävention ganz oben. Bei diesem Angebot (45 Minuten pro Woche und Klasse) waren in Zaberfeld alle acht Klassen mit 142 Kindern beteiligt. In der Klassenstufe 1 stehen das Sozialtraining mit der Handpuppe Luis und gemeinsame Spiele im Mittelpunkt. Sympathieträger Luis spricht unter anderem über Gefühle, wie man richtig streitet, über Rücksichtnahme, Stärken und Schwächen und wie wichtig es ist, einander zu helfen. Bei den Zweitklässlern kommen Bilderbuchprojekte und eine vereinfachte Form des Klassenrats dazu, der dann in den Klassen 3 und 4 anspruchsvoller ausgestaltet wird. Die Schülerinnen und Schüler übernehmen abwechselnd verschiedene Ämter und tauschen sich über Schwierigkeiten im Schulalltag aus. Sie bringen sich ein, übernehmen Verantwortung, werden selbstständiger. Zugleich wird die Klassengemeinschaft gestärkt. Bei den sozialen Gruppenarbeiten und offenen Angeboten verwies die Sozialarbeiterin auf die Spiele-AG, Filmprojekte oder auch die „Mut tut gut“-Tage in den Pfingstferien. Sehr gut kommt die wöchentliche Musikpause an, bei der sie mit der Musikbox auf dem Pausenhof unterwegs ist. Bei den Aktionen für die ganze Schule fielen Stichworte wie Rätsel-Adventskalender, Nikolaus- und Punschaktion oder auch das Stadtradeln 2022. Abschließend machte Vivian Ischner-Jans deutlich, dass die regelmäßigen, wichtigen Präventionsstunden in allen Klassen einen Großteil der Arbeitszeit in Anspruch nehmen. Und dass manche Visionen und Potenziale der Schule aufgrund des begrenzten Stellenumfangs nicht angegangen werden können.